Geschichte von St. Jakob

Geschichte von St. Jakob

„Wir haben hier keine bleibende Stadt“, heißt es im Hebräerbrief, „sondern die zukünftige suchen wir“ (Hebräer 13,14). Auf dem Lebensweg wollten Menschen schon immer Gott begegnen. Diese Begegnung erhofften Sie durch die Jahrhunderte hindurch auf Wegen, die an heilige Orte führten. An einem dieser Wege, dem Jakobsweg, liegt unsere Kirche.

Die St.-Jakobskirche ist schon seit über 1000 Jahren Kirche am Weg. Schon damals zog es viele Menschen nach Santiago de Compostela in Nordspanien. Dort ist das Grab des heiligen Jakobus.

 

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Schon immer war St. Jakob ein Ort der Sehnsucht. Sehnsüchtig suchten die Pilger und alle Beter in der Kirche Gott und den richtigen Weg zu IHM. Seit über 1000 Jahren ist St. Jakob ein Ort der Besinnung und Andacht, ein Ort, der Schutz bot, ein Ort der Pflege und des Ausruhens. St. Jakob ist Kirche am Weg, und das sieht man – inmitten zweier Straßen bietet sie Stille, Ruhe und den Blick in die Welt des Glaubens. 

Die Stadt ist gewachsen und St. Jakob ist zum Mittelpunkt der Vorstadt im Osten geworden. Doch ihre Aufgabe ist geblieben: sie ist ein Ort des Gebetes, der Andacht, des Lernens und des Ausruhens; ein Ort zum Nachdenken und der Stille im Trubel und Getöse der Großstadt.

 

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Geschichte

Schon um 1000 entstand, damals vor den Toren der Stadt, eine hölzerne Kapelle mit Pilgerunterkunft. Am Vorabend des Jakobustages 1348 beschloss der Rat der Stadt Augsburg die Errichtung einer Kirche aus Stein. 1355 wurde sie von Grund auf durch den Patrizier Ilsung in Stein erneuert und bildete den Mittelpunkt der neuen Vorstadt. Immer mehr Handwerker hatten sich rund um die Kirche angesiedelt. Schon 1352 wird die Kirche als Sitz einer Bruderschaft mit dem Namen „die Jacober“ erwähnt, die gegen die Alleinherrschaft der Patrizier und Kaufleute opponierten.

 

Seit 1521 wird in St. Jakob der Gottesdienst evangelisch gefeiert.
In der Bombennacht im Februar 1944 brannte die Kirche vollständig aus. Nur der Ostchor mit dem Deckenschlussstein der strahlenden Sonne blieb erhalten. Im Turm zerbarst die letzte verbliebene Glocke aus dem Jahr 1534 beim Sturz in die Tiefe. Die Wiederherstellung der Kirche dauerte bis 1949, in Teilen bis 1963. Sie wurde am 1. Advent wieder eingeweiht. 1962 wurden die Chorfenster von Robert Rabolt geschaffen, von der Hofkunstanstalt Mayer gearbeitet und eingebaut. 1987/88 wurde die Kirche denkmalpflegerisch voll renoviert und erhielt ihre heutige Ausstattung. Das Geläut der Kirche umfasst seit 1975 fünf Glocken. Der gottesdienstliche Gesang wird von einer Walcker-Orgel mit drei Manualen gestützt.

 

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Jakober Kirchweih und Jakobuswoche

St. Jakob feiert Jahr für Jahr zehn Tage lang Kirchweih und Jakobuswoche mit Gottesdiensten, Andachten, geistlichem und kulturellem Programm und der Pflege der Pilgertradition. Seit über 1000 Jahren wird zum Jakobstag in Augsburg gefeiert – mit der ganzen Bevölkerung.

 

Seit den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts bemühten sich aber die Kirchengemeinden der Jakober Vorstadt um die Kirchweih, die wieder die ihre werden sollte. Schon bald wurde diese Anstrengung ökumenisch getragen.
Zum Auftakt der Festtage findet bis heute ein ökumenischer Gottesdienst in unserer Kirche statt und jeden Abend gestalten wir ökumenisch eine Andacht, der ein musikalisches, kulturelles oder kirchliches Abendprogramm folgt.

 

Ökumenisch pilgern wir auch: in der Regel am ersten Samstag der Festwoche von Gersthofen, Friedberg und Langenaltheim über Göggingen nach Augsburg mit großem Empfang im Goldenen Saal durch die Stadt und am zweiten Samstag pilgern wir von Augsburg eine Tagesetappe auf dem schwäbischen Jakobsweg nach Hinterschellenbach mit großem Empfang der dortigen Gemeinde. Mit dem gemeinsamen Weg Richtung Hinterschellenbach wollen wir zeigen: Augsburg ist eine Station auf diesem Weg, dessen Endpunkt 2500 km entfernt in Spanien liegt.